Trauerbegleitung und Yoga passen auf eine tiefere, ganzheitliche Weise zusammen, da sie beide darauf abzielen, Körper, Geist und Seele zu integrieren. In der Trauer erleben wir oft intensive emotionale und körperliche Reaktionen wie Erschöpfung, Anspannung oder das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Es kommt zu Überforderung – was mache ich zuerst, was zuletzt? Sätze wie „Ich schaffe das nicht“ spiegeln die Erschöpfung und den Druck wider, dem wir in solchen Phasen ausgesetzt sind.

Yoga kann in diesem Prozess eine wertvolle Ressource sein. Es bringt uns zurück ins Hier und Jetzt. Wenn wir uns auf unseren Atem konzentrieren, wird der Strom der Gedanken unterbrochen, und wir können uns auf das Wesentliche besinnen. Yoga schafft ein Bewusstsein dafür, worauf wir uns fokussieren wollen und manchmal auch müssen. Ich bin kein Fan davon, alles in rosarot zu malen.

Nein, das Leben ist manchmal hart, und ich verstehe, wenn man an die eigenen Grenzen stößt und glaubt, bald zu verzweifeln.

Aber was verbindet Yoga und Trauer wirklich? Zeit.

Sowohl Yoga als auch Trauer fordern uns auf, uns Zeit zu nehmen.

  • Zeit zum Trauern.
  • Zeit für Yoga.
  • Zeit, um zu fühlen.
  • Zeit, um zu verarbeiten.

Zeit ist eines unserer wertvollsten Güter. Und auch ich finde nicht jeden Tag die Zeit für meine Trauer oder meine Yogapraxis. Ganz ehrlich: Ich bin gerade erst dabei, mir eine tägliche Yogapraxis zu schaffen.

Diese Praxis sieht oft nicht besonders „fancy“ aus. Im Gegenteil – morgens, wenn alle noch schlafen, gehe ich auf meine Matte.

Manchmal sogar noch im Pyjama.

Ich mache nicht einmal das Licht an. Eine Kerze ist mein Begleiter.

Und dann beginne ich: Ich lasse die Asanas einfach kommen, je nachdem, was sich für mich in dem Moment gut anfühlt. Ich versuche, meinen Kopf auszuschalten und einfach in den Fluss zu kommen, auch wenn meine Routine noch jung und improvisiert ist.

Und manchmal sieht meine Praxis so aus, dass ich einfach nur daliege oder sitze und meditiere. Manchmal gelingt es, manchmal nicht.

Es geht nicht um Perfektion und um die Dauer dieser Einheit. Es geht darum, zu sehen, was ich gerade brauche. Welche Bewegung tut mir gut, welche ist heute schwerer. Welche Gefühle zeigen sich in dieser Einheit.

Oft besucht mich die Trauer auf meiner Matte. Und das ist okay – sie gehört zu mir. Ich habe gelernt, dass sie mich jederzeit besuchen darf. Ich habe keine Angst mehr davor, dass ich von ihr überrollt werde.

In Trauer haben wir oft Stress, es ist anstrengend zu trauern. Yoga hilft dabei, unseren Atem zu vertiefen. Die Asanas verbinden unsere Gefühle wieder mit unserem Körper.

Ressourcen werden durch das Yoga gestärkt. Ein neues Gefühl von Verbundenheit und eigene Grenzen wird entwickelt.

Yoga verleiht uns Stabilität, wo oft die Unsicherheit ist.